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Was beschleunigt die Ausbreitung von Tau bei der Alzheimer-Krankheit?

Projektdetails:

Thematik: Ursachenforschung
Förderstatus:laufend
Art der Förderung:Research
Institution:LMU Klinikum München und Universitätsklinik Amsterdam, Niederlande
Projektleitung:Dr. Nicolai Franzmeier
Laufzeit:01. Januar 2024 - 31. Dezember 2025
Fördersumme:100.000,00 Euro
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Was wird erforscht?

Bei der Alzheimer-Krankheit lagern sich im Gehirn zwei typische Proteine ab. Zuerst bilden sich die sogenannten Beta-Amyloid-Plaques, wodurch sich anschließend das Tau-Protein ablagert. Diese Tau-Ablagerungen führen letztlich zum Absterben der Nervenzellen. Der genaue Mechanismus ist aber noch unklar. Bisherige Studien haben gezeigt, dass sich das Tau-Protein über verknüpfte Nervenzellen im Gehirn ausbreitet. Eine erhöhte Aktivität dieser Nervenverbindungen scheint eine schnellere Ausbreitung von Tau zu bewirken. Außerdem weiß man, dass die Beta-Amyloid-Plaques dazu führen, dass Nervenzellen „hyperaktiv“ werden, also erhöhte neuronale Aktivität aufweisen. Dadurch wird das Tau-Protein mutmaßlich verstärkt an den Nervenenden ausgeschüttet, was dann zu einer schnelleren Ausbreitung von Tau im Gehirn der Betroffenen führt. Dr. Nicolai Franzmeier vom LMU Klinikum München und sein Kooperationspartner Prof. Dr. Rik Ossenkoppele von der Universitätsklinik Amsterdam werden in ihrem Projekt diese Hypothese prüfen.

Wie gehen Dr. Franzmeier und Prof. Dr. Ossenkoppele dabei vor?

Das Forscher-Duo Franzmeier und Ossenkoppele wird die molekularen Krankheitsanzeichen  von mehreren Alzheimer-Patientengruppen untersuchen. Sie nutzen die Ergebnisse kombinierter Bildgebungsverfahren wie Amyloid- und Tau-PET (Positronen-Emissions-Tomographie) sowie Biomarker-Analysen. 

Was ist das Ziel des Forschungsprojekts?

Ziel ist, herauszufinden, ob neuronale Hyperaktivität über Medikamente (z.B. Anti-Epileptika) reduziert werden kann, um die Ausbreitung von Tau zu verzögern. Dadurch könnte sich langfristig die Behandlung von Alzheimer-Betroffenen verbessern.

Warum ist das Projekt besonders aussichtsreich?

"Weil die Tau Pathologie einer der Hauptantreiber der Neurodegeneration bei Alzheimer ist. Daher ist es so wichtig zu verstehen wie und wieso sich Tau im Gehirn bei Alzheimer Patient*innen ablagert und ausbreitet. In unserem Forschungsprojekt untersuchen wir, ob und wie sich Tau über die Synapsen – also die Kontaktstellen zwischen Nervenzellen – ausbreitet. Wenn wir die Mechanismen der Tau Ausbreitung besser verstehen, können wir Interventionen gegen Tau entwickeln, um so dessen Ausbreitung, das Absterben der Nervenzellen und die Entwicklung der Demenz zu verzögern."

Wofür werden die Fördermittel verwendet?

Die Fördermittel entfallen auf Gehälter (90.000 Euro) und Publikationskosten (10.000 Euro).

Weitere 100.000 Euro erhält Prof. Dr. Rik Ossenkoppele von Alzheimer Nederland, der Partnerorganisation der Alzheimer Forschung Initiative e.V.


Steckbrief:

Dr. Nicolai Franzmeier

Jahrgang:
1989
In der Demenz-Forschung seit:
2014
Geburtsort:
München
Familienstand:
ledig

Hobbys:
Kochen, Musik, Rennrad

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Ich bin Demenz-Forscher, weil...

mich fasziniert, wie das Gehirn und insbesondere das Gedächtnis funktioniert und wie Krankheitsprozesse im Rahmen der Alzheimer-Erkrankung die normale Gedächtnisleistung beeinträchtigen können.

Ich hoffe, dass die Demenz-Forschung in 10 Jahren...

wirksame therapeutische Möglichkeiten hervorgebracht hat, die Patient*innen und ihren Angehörigen eine Perspektive bieten, besser und länger mit der Krankheit zu leben.

Persönliche Nachricht:

Sehr geehrte Spenderinnen und Spender der AFI,
meine Arbeitsgruppe und ich möchten uns hiermit ganz herzlich für Ihre großzügige Unterstützung bedanken! Mit Ihrer Unterstützung leisten Sie einen maßgeblichen Beitrag, gerade junge Nachwuchswissenschaftler*innen, die in Deutschland im Bereich der Alzheimer-Forschung arbeiten, zu unterstützen. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie unser aller Anstrengung die Alzheimer-Krankheit besser zu verstehen, um endlich vernünftige und wirksame Therapieoptionen für die kommenden Generationen zu entwickeln.

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