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Können Immunzellen giftige Tau-Ablagerungen rechtzeitig entfernen?

Projektdetails:

Thematik: Ursachenforschung
Förderstatus:laufend
Art der Förderung:Research
Institution:Max-Planck Institut für Biologie des Alterns, Köln
Projektleitung:Dr. Hannah Scheiblich
Laufzeit:01. Januar 2024 - 31. Dezember 2026
Fördersumme:200.000,00 Euro
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Was wird erforscht?

Die Alzheimer-Krankheit ist durch krankhafte Ablagerungen der Proteine Beta-Amyloid und Tau gekennzeichnet. Tau stabilisiert normalerweise das Zellskelett der Nervenzellen. Bei der Alzheimer-Krankheit verändert sich jedoch die chemische Zusammensetzung von Tau. Es löst sich aus dem Zellskelett und bildet giftige Ablagerungen innerhalb der Nervenzelle, was zum Absterben der Nervenzellen führt. Gesichert ist, dass Mikrogliazellen, also die Immunzellen des Gehirns, die Tau-Ablagerungen nach dem Absterben der Nervenzellen abbauen, vergleichbar mit einer Müllabfuhr, die den Abfall entsorgt. Unveröffentlichte Daten zeigen jedoch, dass die Immunzellen im gesunden Gehirn auch schon vor dem Absterben der Nervenzellen in der Lage sind, Nervenzellen von diesen giftigen Proteinablagerungen zu befreien. Dies geschieht durch tunnelähnliche Kanäle, über die die Immunzellen mit den Nervenzellen in Kontakt stehen. Es könnte sich dabei um einen Mechanismus handeln, der bisher nicht entdeckt wurde. Dr. Hannah Scheiblich vom Max-Planck Institut für Biologie des Alterns in Köln wird nun untersuchen, ob dieser Mechanismus bei der Alzheimer-Krankheit gestört ist.

Wie geht Dr. Hannah Scheiblich dabei vor?

Das Forschungsteam um Dr. Scheiblich wird unter anderem die Ausbreitung von Tau zwischen den Nervenzellen analysieren. Es wird geprüft, ob die Immunzellen die Ausbreitung von Tau kontrollieren können. Dazu werden lebende Nervenzellen unter dem Mikroskop untersucht und durch ein spezielles Messverfahren quantifiziert. Dabei kommen sowohl menschliche als auch tierische Zellen zum Einsatz.

Was ist das Ziel des Forschungsprojekts?

Ziel ist, diesen bisher unentdeckten Mechanismus zu verstehen und herauszufinden, wie diese tunnelähnliche Kommunikation zwischen den Nervenzellen und den Immunzellen funktioniert. Die Forscher*innen wollen herausfinden, ob mit neuen Therapieverfahren in diesen Mechanismus eingegriffen werden kann, um das Absterben der Nervenzellen zu verhindern. 

Warum ist dieses Projekt besonders aussichtsreich? 

"Weil es einen bisher unentdeckten Mechanismus aufzeigt, bei dem Mikroglia, die Immunzellen im Gehirn, auf eine völlig neue Art und Weise die neuronale Gesundheit und das neuronale Überleben unterstützen. Diese Entdeckung hat das Potenzial, nicht nur unser Verständnis von neurologischen Erkrankungen grundlegend zu verändern, sondern auch neue Wege für zukünftige Therapien und Interventionen zu eröffnen, die bisher unerforscht waren."

Wofür werden die Fördermittel verwendet?

Die Fördermittel entfallen auf Gehälter (92.250 Euro), Labormaterialien wie Zellkulturen und Mikroskopie (103.750 Euro) und Kosten für Kongressreisen (4.000 Euro).


Steckbrief:

Dr. Hannah Scheiblich

Jahrgang:
1986
In der Demenz-Forschung seit:
2016
Geburtsort:
Köln
Familienstand:
verheiratet

Hobbys:
Gärtnern, Reisen, Surfen, Fotografieren, Snowboarden

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Ich bin Demenz-Forscherin, weil…

ich die Hoffnung nicht aufgeben möchte, dass wir eines Tages in der Lage sein werden, diese komplexe Krankheit wirksam zu behandeln und das Leben der Betroffenen positiv zu verändern.

Ich hoffe, dass die Demenz-Forschung in 10 Jahren…

fortschrittliche Behandlungsstrategien entwickelt hat, die nicht nur dazu dienen, die Symptome zu lindern, sondern auch aktiv den Verlauf der Krankheit verlangsamen oder sogar stoppen können, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

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