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Beschleunigen Herpes-Viren den Verlauf der Alzheimer-Krankheit?

Projektdetails:

Thematik: Prävention und Therapie
Förderstatus:laufend
Art der Förderung:Early Career
Institution:TU München, Klinikum rechts der Isar, Psychiatrie und Psychotherapie, Zentrum für kognitive Störungen
Projektleitung:Dr. Oliver Goldhardt
Laufzeit:01. Januar 2024 - 31. Dezember 2025
Fördersumme:45.633,00 Euro
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Um Alzheimer zu heilen, müssen wir die Ursachen der Krankheit entschlüsseln – ein langwieriger Prozess. Helfen Sie uns darum mit einer Fördermitgliedschaft.


Was wird erforscht?

Das Herpes-Virus steht schon länger im Verdacht, im Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit zu stehen. Ein erhöhtes Erkrankungsrisiko durch das Virus konnte allerdings nicht eindeutig nachgewiesen werden. Dr. Oliver Goldhardt von der Technischen Universität in München geht jetzt der Frage nach, ob das Herpes-Virus erst dann schädlich ist, wenn Menschen bereits an Alzheimer erkrankt sind. Im gesunden Gehirn ist das lösliche Protein Beta-Amyloid in der Lage, ein schädliches Zusammenspiel zwischen Herpes-Viren und Nervenzellen zu blockieren. Bei der Alzheimer-Krankheit verändert sich dieses lösliche Protein allerdings und lagert sich zu Verklumpungen ab, zu den sogenannten Amyloid-Plaques. Die Konzentration der löslichen Proteine, die einen Schutz vor dem Herpes-Virus bieten, nimmt mit der Alzheimer-Erkrankung also ab. Dr. Oliver Goldhardt untersucht mit seiner Arbeitsgruppe, ob und wie Herpes-Viren zum Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit beitragen.

Wie geht Dr. Oliver Goldhardt dabei vor?

Dr. Oliver Goldhardt untersucht in seiner Studie ungefähr 100 Menschen, die in einem frühen Stadium an Alzheimer erkrankt sind. Die Aktivität des Herpes-Virus wird gemessen und mit anderen Viren verglichen. Dann wird geprüft, ob das Herpes-Virus den Krankheitsverlaufs negativ beeinflusst. Dies wird an Ergebnissen von Hirnleistungstests und Alzheimer-Biomarkern wie Beta-Amyloid und Tau im Liquor, der Rückenmarksflüssigkeit, dargestellt.

Was ist das Ziel des Forschungsprojekts?

Falls sich bestätigt, dass das Herpes-Virus für Alzheimer-Betroffene zu einem schnelleren Krankheitsverlauf führt, könnte eine Herpes-Behandlung zum Bestandteil der Alzheimer-Therapie werden. Bei Therapien, die auf Beta-Amyloid-Ablagerungen abzielen könnte es wichtig werden zunächst  die Herpes-Viruslast im Gehirn zu messen. Langfristig soll dieses Projekt zu einer individuellen und verbesserten Therapie von Alzheimer-Betroffenen führen.

Warum ist dieses Projekt besonders aussichtsreich?

"Weil es helfen kann, aufzuzeigen, welchen Einfluss bestimmte Viren im Gehirn auf den Verlauf der Alzheimer-Krankheit haben. Dies könnte zu Therapiestrategien gegen die Alzheimer-Krankheit führen."

Wofür werden die Fördermittel verwendet?

Die Fördermittel entfallen auf Labormaterialien (42.633 Euro) wie die Biomarker-Messungen und auf Reisen zu wissenschaftlichen Kongressen (3.000 Euro).

Sehen Sie sich die Videobotschaft von Dr. Goldhardt an.


Steckbrief:

Dr. Oliver Goldhardt

Jahrgang:
1982
In der Demenz-Forschung seit:
2014
Geburtsort:
Düsseldorf
Familienstand:
verheiratet

Hobbys:
Sprachen, Sport, Gärtnern und die Wissenschaft

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Ich bin Demenz-Forscher, weil...

ich daran glaube, dass wir die Ursachen der häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen immer besser verstehen und damit bald kausale Behandlungsansätze entwickeln können.

Ich hoffe, dass die Demenz-Forschung in 10 Jahren...

zu Erkenntnissen geführt hat, die ermöglichen, die Alzheimer-Krankheit in der symptomlosen Phase zu bremsen und dadurch ihres Schreckens zu berauben.

Persönliche Nachricht:

Sehr geehrte Spenderinnen, sehr geehrte Spender der Alzheimer Forschung Initiative,
ich möchte Ihnen meinen tiefsten Dank für die Unterstützung meines Forschungsantrags im Bereich der Alzheimer-Forschung aussprechen. Gerade die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Viren und der Alzheimer-Krankheit ist großen Kontroversen ausgesetzt. Ohne private Initiativen wie die der Alzheimer Forschung Initiative könnten solche innovativen Projekte nicht finanziert werden. Hier helfen Sie dabei, die Wechselwirkungen zwischen Viren im Gehirn und den Amyloidablagerungen im Gehirn besser zu verstehen. Ihr Engagement wird es meinem Team ermöglichen, weiterhin wichtige Fortschritte in diesem entscheidenden Forschungsfeld zu erzielen, um entscheidend zum Kampf gegen die Alzheimer-Krankheit beizutragen. Sie helfen damit nicht nur der Realisierung unseres Projektes, sondern schaffen auch eine Inspiration für unser gesamtes Team, sich weiterhin mit vollem Einsatz der Erforschung dieser Krankheit zu widmen. Wir sind zuversichtlich, dass das von Ihnen geförderte Projekt wesentlich dazu beitragen wird, neue Wege in der Prävention und Behandlung der Alzheimer-Krankheit zu finden.

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