Alzheimer vorbeugen mit Kava-Kava

Portrait des Wissenschaftlers Dr. Christoph Jan Wruck
  |   Forschung

Antioxidantien wirken sich positiv auf zelluläre Vorgänge aus. Einer pazifischen Pfefferart kommt hier eine besondere Rolle zu. Das weiß Dr. Christoph Jan Wruck, der am Institut für Anatomie und Zellbiologie der RWTH Aachen die Grundlagen der Aktivierung antioxidativer Enzyme bei der Alzheimer-Krankheit erforscht.

Sein spannendes Projekt mit dem etwas sperrigen Namen "Rolle des Transkriptionsfaktors Nrf2 bei der Alzheimer-Krankheit" wurde von der AFI von 2009-2012 mit 80.000 Euro gefördert. Im Interview gewährt der Aachener Wissenschaftler jetzt Einblicke in seine Arbeit.

 


1. Herzlichen Glückwunsch zu Ihren Ergebnissen. Methysticin scheint die zelleigene Abwehr gegen oxidativen Stress im Mausmodell zu aktivieren. Forschen Sie jetzt an Nrf2 weiter?

Der Transkriptionsfaktor Nrf2 hat sich als ein sehr protektiver Faktor in verschiedenen Erkrankungen gezeigt. Unsere Arbeitsgruppe wird auch weiterhin intensiv an der Erforschung von Nrf2 insbesondere in der Alzheimer-Erkrankung mitwirken.

2. Was passiert mit den aktuellen Ergebnissen? Werden diese für weitere Studien aufgegriffen? Wie gelangen Ihre Ergebnisse in die Praxis?

Die Daten aus diesem Projekt wurden in einem Manuskript zusammengefasst und sind zurzeit bei der Fachzeitschrift „Journal of Alzheimer's Disease“ unter Begutachtung. Der nächste logische Schritt wäre jetzt Methysticin in pharmakologischen Studien an Alzheimer-Patienten zu untersuchen. Das würde aber unsere Arbeitsgruppe so nicht verwirklichen können, wir suchen deshalb noch nach Kooperationspartnern mit denen wir dieses Projekt umsetzen können. Davon abgesehen werden wir weiterhin die Rolle von Nr2 in der Entstehung und Prävention von der Alzheimer Erkrankung untersuchen.

3. Die Kava-Pflanze wurde im pazifischen Raum ursprünglich zeremoniell verwendet. Ist es ratsam, Bestandteile der Pflanze zu konsumieren, um von der antioxidativen Wirkung zu profitieren?

Die Kava-Pflanze wird im polynesischen Kulturraum seit vielen hundert Jahren konsumiert, ohne dass es zu gesundheitlichen Problemen geführt hat. Der Verkauf von Kava wurde in Europa aufgrund einer vermuteten Lebertoxizität kurzzeitig verboten. Der Toxizitätsverdacht hat sich nicht bestätigt und das Verbot wurde aufgehoben. Der Konsum von Kava-Produkten kann daher als unbedenklich angesehen werden. Aufgrund unserer Ergebnisse würde ich den Konsum von Kava-Produkten im Sinne einer Alzheimer-Prävention sicherlich empfehlen.

4. Sie haben erfolgreich Fördermittel der AFI beantragt. Warum? Hätte Ihr Projekt nicht auch aus Unimitteln finanziert werden können?

Unsere Studie basiert auf Ergebnissen einer in vitro Studie die aus Unimitteln finanziert wurde. Eine in vivo Mausstudie, wie wir sie hier durchgeführt haben, übersteigt unsere finanziellen Möglichkeiten. Deshalb sind wir sehr dankbar für die finanzielle Hilfe der AFI.

5. Die AFI finanziert die Forschungsförderung aus Spendengeldern. Bitte formulieren Sie einen Dank an unsere Förderer.

Glücklicherweise haben die Menschen in unserer Gesellschaft eine sehr hohe Lebenserwartung. Dieser Umstand birgt aber auch Probleme. So ist das vermehrte Auftreten der Alzheimer-Erkrankung auch eine Folge der erhöhten Lebenserwartung. Es ist deshalb notwendig, Strategien gegen das Auftreten dieser Erkrankung zu entwickeln. Mit der von ihren Spendengeldern geförderten Studie konnten wir zeigen, dass die Einnahme des Kava Inhaltsstoffs Methysticin gegen das Auftreten der Demenzerkrankung präventiv schützten kann. Wir hoffen, dass wir mit ihren Spendengeldern einen signifikanten Beitrag zur Bekämpfung der Alzheimer-Erkrankung beitragen konnten und bedanken uns für ihre großzügige Unterstützung.

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Wichtige Erkenntnisse aus den Laboren auf ihren Weg in die Praxis bringen, ist das Ziel der Forschungsförderung der Alzheimer Forschung Initiative. Gute Forschung ist kostenintensiv. Indem wir Gelder aus Spenden bereitstellen, tragen wir dazu bei, dass Wissenschaftler wie Dr. Christoph Wruck ihre Arbeit voranbringen können.

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