Von Bergtee, Johanniskraut und der Selbstreinigung des Gehirns

Forscher befüllt Behältnisse mit Pipetten
  |   Forschung

Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jens Pahnke ist für die AFI kein Unbekannter. Die erfolgreichen Arbeiten des Wissenschaftlers haben gezeigt, dass die „Reinigung“ des Gehirns von giftigen Stoffwechselprodukten ein großes Potenzial birgt. Der Abbau Alzheimer-typischer und schädlicher Beta-Amyloid Proteine ist mit seinen vielfältigen Möglichkeiten auch das Ziel zahlreicher Impfstudien und so von großem Interesse für die Alzheimer-Forschung.

ABC-Transporter als Müllabfuhr

Von 2009 bis 2011 wurde Jens Pahnke von der Alzheimer Forschung Initiative mit 40.000 Euro unterstützt. Zu dieser Zeit arbeitete er noch an der Universität Rostock und konnte die genauen Mechanismen des viel versprechenden Abtransports von Proteinen weiter erhellen. „Arbeiten zur Funktion von Blut-Hirn-Schranken ABC-Transportern für die Exkretion von Beta-Amyloid“, so lautete der nicht wenig komplizierte Titel seiner geförderten Arbeit.

ABC-Transporter sind Transportmoleküle, die schädliche Stoffe aus dem Gehirn abtransportieren. Gemeinsam mit Kollegen gelang es Pahnke damals, den entscheidenden Transporter für den Abtransport des Alzheimer-Proteins Beta-Amyloid zu identifizieren. Doch damit nicht genug, denn der umtriebige Wissenschaftler will es immer ganz genau wissen. So untersuchen Pahnke und sein Team heute eine ganze Reihe von Heilpflanzen auf ihr Vermögen, diesen Reinigungsmechanismus des Gehirns anzukurbeln.

Griechischer Bergtee und Johanniskraut

In Griechenland gilt das Eisenkraut schon seit jeher als Heilmittel und wird zur Stärkung der Geisteskräfte eingesetzt. 2010 zeigten die Laborarbeiten Pahnkes, dass hinter der positiven Wirkung des griechischen Krauts mit dem wohlklingenden botanischen Namen „Sideritis scarica“ tatsächlich mehr steckt. Sein Team behandelte transgene Mäuse, die in jedem Fall Alzheimer-Symptome ausbilden, mit einem Extrakt aus griechischem Eisenkraut. Das Ergebnis war ein gesteigertes Gedächtnis- und Orientierungsvermögen der Tiere, das durch eine Reduktion der Alzheimer-typischen Ablagerungen erzielt werden konnte. Obgleich noch nicht ganz klar ist, wie der griechische Bergtee seine Wirkung im Gehirn entfaltet, kann eine Tasse des anregenden Kräutertees gerade an kalten Tagen sicherlich nicht schaden.

Die Tage werden allmählich wieder länger, dennoch benötigen einige von uns neben einem wärmenden Getränk einen weiteren positiven Motivationsschub der Natur. Das Johanniskraut wird traditionell bei Winterdepressionen eingesetzt. Laut aktuellen Forschungsergebnissen Pahnkes hat die Heilpflanze einen hocherfreulichen Zusatznutzen. Ein ganz spezielles nebenwirkungsarmes Johanniskrautextrakt (das sogenannte Hyperforin/Hyperizin-arme 80%ige ethanolische Extrakt) ist demnach ebenfalls in der Lage, Alzheimer-Plaques zu reduzieren und kann die Gedächtnis- und Orientierungsfunktion verbessern. Da Demenzpatienten häufig an Depressionen leiden, ist eine kombinierte Therapie von Depressionen und Demenzen von großem Interesse für betroffene Senioren. Der genaue Wirkmechanismus des Johanniskrauts wird jetzt erforscht.

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